Emotionen aus Sicht der TCM – Trauer & Lunge

Ich befinde mich nun mitten in meiner Ausbildung zur 5-Elemente-Ernährungstrainerin und erhalte in wenigen Wochen meinen Gewerbeschein zur psychologischen Beraterin. Es mag zwar auf den ersten Blick so aussehen als hätten die beiden Ausbildungen keine Gemeinsamkeiten, aber der Schein trügt. So behandeln wir auch bei der Ausbildung zur 5-Elemente-Ernährungsberaterin das Thema Emotionen. Während die westliche Medizin sich bisher noch sehr wenig Gedanken über den Einfluss der Emotionen auf unsere Organe gemacht hat, betrachtet sie die Chinesische Medizin unter anderem auch als direkte Krankheitsursache. Grundsätzlich sind Emotionen aus Sicht der TCM zwar nur psychische Reize, welche unsere Gefühlswelt beeinflussen, jedoch können diese wenn sie länger andauern (Monate oder Jahre) oder sehr intensiv sind (Schock) zur Krankheitsursache werden.

„Die Emotionen werden zu Krankheitsursachen, wenn nicht wir sie kontrollieren, sondern sie uns.“
Grundlagen der Chinesischen Medizin, Giovanni Maciocia

Die Emotion Trauer erschöpft zum Beispiel das Lungen-Qi (Qi = Energie) und kann eine Lungen-Qi-Schwäche verursachen, andererseits kann eine Lungen-Qi Schwäche aufgrund anderer Ursachen, einen Zustand von Traurigkeit hervorrufen.

Sobald wir unter einer Lungen-Qi-Schwäche leiden, ist auch unser Wei-Qi (entspricht unserem Immunsystem) schwächer und man ist auch anfälliger für Erkältungskrankheiten. Weitere Symptome sind Müdigkeit, Kurzatmigkeit, eine schwache Stimme, eine blasse Gesichtsfarbe, plötzliche Schweißausbrüche und eine körperliche Schwäche welche sich durch körperliche Anstrengung verschlimmert.

Um diesen Teufelskreis zu entkommen, kann es zum Beispiel auch helfen unsere Körperseele „Po“ zu stärken. Diese ist laut TCM in der Lunge beherbergt. Ein Aufenthalt in der Natur, Körperkontakt zu Mensch und Tier, sowie eine Aufgabe zu haben, ist besonders wichtig zur Stärkung.

Doch auch unsere Ernährung hat einen Einfluss auf die psychische Gesundheit. So soll man bei Lungen-Qi-Schwäche anstatt Süßigkeiten, Weißmehl, Südfrüchte und Tiefkühlkost lieber Nahrungsmittel wie Birne, Honig, Reis, Walnüsse, Karotten, weißen Rettich und Kraftsuppen essen.

Ich persönlich leide zwar nicht unter einer Lungen-Qi-Schwäche, jedoch stärke ich meine Lunge trotzdem. Immerhin haben wir nur diesen einen Körper zur Verfügung. In Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig auf unsere Gesundheit zu achten. Vor allem auf unsere psychische Gesundheit. Nachdem diese „Pandemie“ nun beinahe schon 2 Jahre andauert, haben viele Menschen schon mehrere Monate Angst, sind traurig, zornig, grübeln sehr viel und haben Zukunftssorgen. Und genau diese Emotionen machen uns auf Dauer krank.

Zorn verletzt die Leber
Traurigkeit verletzt Lunge und Herz
Sorge verletzt Lunge und Milz
Angst verletzt die Niere
Schock verletzt das Herz
Grübeln verletzt die Milz


Doch wir können etwas dagegen tun. Laut TCM stärken uns im Winter gekochte Mahlzeiten mit Wurzelgemüse und Kraftsuppen. Rohkost, zu viele Milchprodukte, Südfrüchte und Tiefkühlfrost sollten hingegen vermieden werden.

Außerdem ist Bewegung sehr wichtig. Bewegung bzw. Sport ist die natürlichste Art Stresshormone abzubauen. Das Risiko für psychische Erkrankungen steigt um 31 Prozent, wenn wir länger als 42 Stunden pro Woche
sitzen. Wenn die Bewegung ausbleibt, kann der Körper die Stresshormone ab einem bestimmten Level nicht mehr gut kompensieren, was psychische Erkrankungen zur Folge hat.

Auch Sportmediziner Dr.Herbert DeVries konnte in seinen Untersuchungen feststellen, dass schon
kurze Bewegungseinheiten wie 5-10 Minuten Fahrradfahren oder ein kurzer Spaziergang,
angstreduzierend und muskelentspannend wirken. Auch Bakterien haben es schwieriger sich zu vermehren, da die Körpertemperatur bis zu 3 Grad steigt und sich dadurch die Zahl der Abwehrzellen erhöht.

Quelle:
Grundlagen der Chinesischen Medizin, Giovanni Maciocia
Psychologische Aspekte in der TCM, Florian Ploberger
Farbtherapie. Mit Farben heilen – der sanfte Weg zur Gesundheit. Farben als Schlüssel der Seele
https://www.zeit.de/karriere/beruf/2012-10/sitzen-gesundheit-arbeit/seite-2

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